schweinderl und lebensweisheiten


schön ist das, wenn ein tag damit anfängt, dass einem bei der frühstückslektüre das herz aufgeht! heute geschehen, grund ist wieder einmal brand eins. in der november-ausgabe (schwerpunkt: zweite chance) findet sich die reportage “der bauernführer” (seiten 164-171), in der dem gründer der bäuerlichen erzeugergemeinschaft schwäbisch hall und seinem werk(en) nachgegangen wird. im schnelldurchlauf: ausbildung zum agraringenieur, entwicklungshelfer in syrien und bangladesch, 1984 den elterlichen hof übernommen, unwohlsein, agrarmanager statt bauer sein zu sollen, einschlagen eines alternativen weges, 1988 gründung der bäuerlichen erzeugergemeinschaft schwäbisch hall mit sieben mitstreitern, weidehaltung von schwäbisch-hällischem landschwein (das sind die schwarz-weißen, wir kennen sie vom sonnenschwein, anm.!), suchen und finden von alternativen absatzmöglichkeiten zu anständigen preisen, wachstum, 2001 übernahme und adaptierung des sterbenden städtischen schlachthofs von schwäbisch hall, um nicht in die abhängigkeit der große schlachtkonzerne zu geraten, davor zähe bemühungen um finanzierung des vorhabens (die ein bissl ans weideschlachthaus und an heini staudinger erinnert, anm.).

besonders schön, insbesondere für mich in meiner derzeitigen lebenssituation, finde ich die weisheiten, die der bauernführer rudolf bühler so von sich gibt oder die über ihn gesagt werden. dass der zuchtverband ein erfolg wurde, sei sein verdienst gewesen, sagt ein gründungsmitglied über ihn, weil er auf die richtigen leute zurückgegriffen habe und “er hat mehr von der welt gesehen als wir”. oder der bürgermeister, der den stein der finanzierung des schlachthofs ins rollen brachte, obwohl bühler keinen ausgearbeiteten businessplan, aber eine überzeugende zukunftsvorstellung hatte. “der mensch und seine vision passten zusammen, das schuf vertrauen.” der zusammenfindung zuträglich war auch die gemeinsame erfahrung: der bürgermeister hatte einmal für eine stiftung in südamerika mit campesinos gearbeitet. und zum schluss herr bühler: “es ist ein glück, wenn man das tun kann, was man für richtig hält.”