es kamen drei heilige weise …

es kamen drei heilige weise …


wo sind die ehemaligen sternsinger unter euch?
ich musste beim verpacken dieser drei vorweihnachtsgeschenke gerade herzlich lachen. schauen die drei hier nicht aus wie wir damals, als heilige drei könige verkleidet? sogar mein fotoapparat sieht das so: die automatik-einstellung hat auf portrait-modus geschaltet …

überqualifiziert


ich wundere mich gerade. habe ein projekt in der pipeline, in dem ich mit kindern/jugendlichen zum thema lebensmittelqualität arbeiten möchte. praktisch und ganzheitlich. aus dem telefonat mit jemandem ebenfalls mit akademischen doktorwürden ausgezeichneten von einer potentiellen förderstelle geht mir ein kommentar nicht mehr aus dem kopf: “für das, was sie da vorhaben, sind sie ja total überqualifiziert.”
ist das, frage ich mich jetzt, eine repräsentative meinung? werde ich als akademische expertin von anderen akademischen expertInnen nicht für voll genommen, wenn ich mich mit jungen endkonsumentInnen an das vielleicht wichtigste thema im bereich ernährung herantaste? wieso wird es scheinbar als herablassung empfunden, den schreibtisch zu verlassen, um zu den menschen und zu den lebensmitteln hinauszugehen und die beiden miteinander zu verbinden, in einer art und weise, wie’s vom schreibtisch aus niemals möglich wäre?
ich mag das arbeiten am schreibtisch. ich mag forschen und wissenschaftlern. und g’scheit schreiben und reden. ich mag aber auch menschen und ich mag lebensmittel. und ich liebe die praxis. und überhaupt liebe ich die vielfalt beim arbeiten. und am überhauptesten tu ich eh, was ich will!

kann haare schneiden wie essen sein?!


freude! ich habe endlich eine friseurin gefunden, wie sie für mich sein soll: schneidet mit einer herrlichen mischung aus routine und wurschtigkeit, redet das allernötigste, hat alles in einer halben stunde erledigt. inklusive waschen, föhnen darf ich selber. zahlen tu’ ich 19 euro, mit trinkgeld.
vorbei die zeiten der folter des stundenlangen herumsitzen-, reden- und mithören-müssens von gesprächen, die an belanglosigkeit kaum zu überbieten sind; des tam-tams über frisuren, haarlängen und -farben; des sich-rechtfertigens, weil man keine farbe will, keine frisur, die geföhnt werden muss, und, nein, auch keine pflege.

und als ich dann, bestens gelaunt ob meiner gelungenen ratz-fatz-frisur, die josefstädter straße entlang zur bim gehe, erwischt mich ein gedanke eiskalt: kann es sein, dass es menschen gibt, die das mit dem essen genauso sehen wie ich das mit dem haare schneiden?

geigenpunk und leidenschaft


nigel kennedy am 25. oktober im konzerthaus wien. als ich das vor rund einem monat irgenwo gelesen hatte, habe ich sofort karten gekauft. ich hatte ihn noch nie zuvor live gesehen, aber ich kann mich noch an meine begeisterung erinnern, noch in der schule, als wir im musikunterricht anne-sophie mutters und nigel kennedys interpretationen von vivaldis vier jahreszeiten gehört haben – und ich war nicht nur vom cd-cover kennedys mit seinem irokesen verzückt. ab jetzt werde ich jede chance nutzen, ihn live zu erleben. es war großartig!

dass er geigen kann, ist eh hinlänglich bekannt. dass er mixt und crosst, vermutlich auch. ganz wunderbar seine bach-interpretationen, in die er auch schon in der ersten hälfte die drei musiker zum teil einband, die ihn während seiner fats-waller-interpretationen in der zweiten hälfte des konzerts begleiteten. bach, gegeigt, mit kontrabass, gitarre und einer drum. ganz große klasse.

nigel kennedy ist auch ein scherzküberl. ungefähr gleich viel freude wie das spielen scheint ihm das schmäh-führen mit dem publikum zu machen. und das wunderbare british english macht die schmähe umso feiner. kostprobe? er stellte wortreich die drei musiker und deren spielstile vor. zum schluss kam er selbst dran. “my name is nigel, and i’m doing very well.”

das schönste, und zwar so schön, dass es mir immer wieder mal die tränen in die augen trieb, ist die freude, die leidenschaft, mit der nigel kennedy spielt. für mich war es wie ein geschenk, fast intim, dieser leidenschaft beiwohnen zu dürfen. das sind die momente, in denen ich weiß, dass das leben schön ist.

 

das macht die hausfrau natürlich nicht!


mein allerliebster und ich waren vorige woche in einem küchenzubehörfachgeschäft, weil uns das christkind vielleicht eine(n teil einer) kitchenaid bringt. für outsider: das sind diese wunderbaren, ewig haltenden, alles könnenden küchenmaschinen, von deren wunderwuzziness ich mich noch in mosambik beim arbeiten mit den studentInnen überzeugt habe.
der kompetente, wasserfallredende herr verkäufer pries sie mit allerlei argumenten an (langlebig, alleskönnend etc.), deren liebstes mir folgendes war: ein weiterer vorteil sei die hübschheit der maschine, denn: sie bliebe in der küche stehen, werde nicht in ein kastl verräumt, und daher auch tatsächlich benutzt. denn “das macht die hausfrau ja nicht, dass sie immer die 13 kilo hoch- und wieder hinunterhebt”.
jaja, auch wenn im küchenzubehörfachgeschäft ein herr verkäufer steht, bei seiner zielgruppe bleibt er traditionell.